Heidelberger Tiegel
Der Heidelberger Tiegeldruckautomat galt als Revolution in Sachen Wirtschaftlichkeit. Schon der Prototyp mit Propellergreifern bedruckte 1000
Papierbogen pro Stunde. Er ließ herkömmliche Maschinen, bei denen die Bogen noch von Hand an- und abgelegt werden mussten, weit hinter sich.
Der neue, ab 1921 in Serienproduktion gehende Tiegel, schaffte bereits 3000 Bogen und löste einen weltweiten Boom aus.
Beim klassischen Buchdruck handelt es sich um ein Hochdruckverfahren, das in Europa durch Johannes Gutenberg in der Mitte des 15. Jhd.
erfunden und etabliert wurde. Heute werden Bücher meist im Offsetdruckverfahren gedruckt, selten im Tiefdruckverfahren.
Letzteres wird meist für Zeitschriften und Kataloge verwendet.
Geschichte und Entwicklung
Die ältesten gedruckten Bücher wurden im so genannten Blockdruckverfahren hergestellt, bei dem jede einzelne Seite komplett in einen
Holzdruckstock geschnitten und dann abgezogen wurde; daher spricht man hierbei von
Blockbüchern. Den großen Durchbruch für den Buchdruck in Europa erzielte jedoch Johannes
Gutenberg, der den Druck mit beweglichen Lettern im Abendland einführte. Gutenberg schuf
1450 die um Grundlagen zur massenhaften identischen Herstellung von Büchern und damit
zur bezahlbarer Verbreitung Information. Die gedruckten Bücher, die noch im 15.
Jahrhundert entstanden, heißen Inkunabeln oder auch Wiegendrucke.
In Ostasien wurden einzeln geschnittene Lettern aus Metall in Korea bereits um 1232
entwickelt. Der Druck mit beweglichen Lettern lässt sich im Kaiserreich China sogar
bereits im 11. Jahrhundert als Erfindung von Bi Sheng nachweisen. Seine
Arbeitsmethoden wurden von Shen Kuo in den Meng Xi Bi Tang aufgezeichnet.
Der Buchdruck, so wie Gutenberg ihn erfunden hatte, dauerte bis etwa 1930 in fast
unveränderter Form an. Zwar wurden neue Schriften geschnitten (Baskerville, Bodoni,
Futura), jedoch änderte sich nichts an der Art der Arbeit.
Im 20. Jahrhundert wurde die Arbeit des Setzers mechanisiert. Die Monotype, eine
automatische Schriftgießmaschine, die einzelne Lettern nach einem Gießzettel goss, und
die Linotype (diese goss ganze Zeilen), veränderten den Ablauf, jedoch nicht das Prinzip
der Bleilettern.
Erst um 1960 gab es Fotomechanische Umsetzungen der Technik - den Fotosatz. Heute
werden Bücher vorwiegend im Offsetdruck produziert; bekommt aber in letzter Zeit
Konkurrenz durch die nächste Generation: Digitaldruck. Während beim Offsetdruck noch Druckplatten (Druckvorlagen) produziert werden,
verzichtet man bei Digital-Druckverfahren auf die Herstellung von Druckvorlagen völlig.
Die Zeit von Gutenberg bis etwa 1985 (Computersatz) wird auch gerne als Bleizeit bezeichnet.
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